Offener Brief von Wolfgang Lesch an Rainer Brüderle (FDP Bundesvorstand) zum Lockführerstreik

– Offener Brief –
August 2007

Sehr geehrter Herr Brüderle,

seit Jahren sind wir als Freie Demokraten in der politischen Auseinandersetzung mit unseren politischen Mitbewerbern unterwegs. Sie haben in der Region Chemnitz als Spitzenfunktionär unserer Partei ein gutes ansehen. Leider lassen Sie sich manchmal zu polemischen Aussagen hinreisen, die an der Wirklichkeit vorbei geht. Es ist keine Schande, wenn man etwas nicht oder nicht ganz genau weiß, es ist aber bedenklich, wenn man öffentlich darüber polemisiert. Es kann ja sein, dass man manchmal die falschen Berater hat. Sollten Ihre Gedanken Wahlstimmen bringen, muss man wissen, 12 000 Lokführern einerseits stehen noch ca. 200 000 Eisenbahner auf der anderen Seite gegenüber.

Da will ich gern Abhilfe schaffen, denn auch Ihrer Partei gibt es echte „Basisarbeiter“ (also keine Schreibtischtäter) und ich bin einer davon.

Ich entstamme einer Eisenbahnerfamilie ( Eltern + drei Brüdern), habe Elektrosignalmechaniker gelernt, war Hemmschuhleger/Rangierer, war Hauptmechaniker (Werkmeister), Materialeinkäufer, Controller und zusätzlich habe ich als Einsatzfahrer gearbeitet. Ich habe also mit allen „Waffengattungen“ der Bahn zu tun gehabt uns habe es noch heute (Von den Leitungsgremien bis zur Weichenreinigerin)! Heute bin ich als liberaler, ideologiefreier Arbeitnehmervertreter für alle da.

Keiner in der großen Eisenbahnerfamilie hat einen Grund sich herauszuheben, am allerwenigsten der Lokführer in seinem klimatisierten Cockpit. Er wird geleitet (wir fahren nämlich auf Schienen oder haben Sie schon mal ´nen Lokführer blinken sehen und abbiegen?) und fährt erst dann los, wenn die Mitarbeiter des Netzes ein sicheren Fahrweg hergestellt haben. Fazit: Er kann also nur Fahren, wenn er aus einer Werkstatt ein technischeinwandfreies Triebfahrzeug erhält, kann also auch nur im Dienst sein, wenn auch die anderen Mitarbeiter im Dienst sind. Ich möchte auch nicht die Verwaltungskräfte vergessen, die Fahrpläne erstellen und koordinieren. Die Mitarbeiter der Projektbau, die die Infrastruktur ständig in
„Schuß“ halten.

… und wieso ist der Lokführer was besseres ? Übrigens der Weichenwärter auf dem Stellwerk, also der der den Fahrweg herstellt, hat den Nettolohn eines Lokführers als Bruttolohn!

Ich bin natürlich gern bereit, Sie noch tiefer mit der Materie vertraut zu machen.
Ich kann das organisieren!

mms://atkon.wmod.llnwd.net/a648/o1/Abnahme/system_schiene.wmv

Bitte schauen Sie sich dem Film an und/oder schreiben Sie mir.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Lesch
Kreisvorsitzender Chemnitz
Vorsitzender der Liberalen Arbeitnehmer Sachsen e.V

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