Deutschland braucht berufstätige und qualifizierte Frauen
„Die deutsche Wirtschaft braucht eine Frauenerwerbsquote wie einst in der DDR“ tituliert der „Tagesspiegel am Sonntag“ am heutigen 22. März 2009. Eine gezielte Überzeichnung oder eine reale Bestandsaufnahme?
Die Liberalen Arbeitnehmer Sachsen e.V. sind der Auffassung, dass insbesondere vor dem demographischen Hintergrund in den nächsten Jahren qualifiziertes Personal in der öffentlichen Verwaltung und in der deutschen Wirtschaft rar sein wird. Insbesondere für Frauen bedeutet dies, dass wertkonservative Vorstellungen, welche den Frauen ausschließlich einen Platz am heimischen Herd und in der Familie zuweisen endgültig in die Mottenkiste des Gestern zu verbannen sind. Ein freies Spiel von Angebot und Nachfrage unterstellt, müsste die künftige Nachfrage vor allem an weiblichen Mitarbeitern in typischen Frauenberufen zwangsläufig zu einer besseren und vor allem im Vergleich der Branchen gerechteren Bezahlung führen. Die Marktwirtschaft hat uns in der Vergangenheit allerdings oft gelehrt, dass solch pauschale Glaubenssätze in der Praxis oftmals nicht funktionieren.
Es ist nicht nachvollziehbar dass zum Beispiel Erzieherinnen und Krankenschwestern, beide Berufe bedingen einen Fachschulabschluss, sich in ihrem Einkommen im Vergleich mit dem eines Industriearbeiters zum Teil schlechter stehen.
Diese Situation ist absurd. Ohne frühkindliche Betreuung und einem anschließenden Versagen der Schule sind Biografien vorgezeichnet, welche der Gesellschaft wesentlich mehr Kosten abverlangen, als eine leistungsgerechte Bezahlung der genannten Berufsgruppen dem Steuerzahler Kosten würde.
Es wäre zu einfach, die Gleichberechtigung der Frauen bei der Bezahlung allein den Tarifparteien zuzuordnen, welche eh nur in mitbestimmten Bereichen der Wirtschaft (in Sachsen viel zu wenig) aktiv werden können oder wie im Bereich so mancher Einzelgewerkschaft, genannt sei hier zum Beispiel der Marburger Bund, nur einer brutalen Durchsetzung egoistischer Einzelinteressen zulasten anderer Berufsgruppen dient.
Wer nun Unterschiede zwischen Frauen und Männern nachhaltig beseitigen möchte, braucht in der Gesellschaft eine offene Wertediskussion. Am Ende der Diskussion sollte aus unserer Sicht ein Wertekodex stehen, welcher die gesellschaftliche Anerkennung vieler, zumal weiblicher Tätigkeiten gerade im medizinischen und sozialen Bereich spiegelt. Die Liberalen Arbeitnehmer Sachsen e.V. sind bereit sich in diese Diskussion aktiv einzubringen.
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