Nun auch offiziell: Bundesregierung gräbt Opel-Mitarbeitern das Wasser ab
Lange ist debattiert, ob und wie man den Mitarbeitern an den deutschen Opel-Standorten helfen kann. Wie man zumindest einen Teil der Jobs sichern und die sozialen Folgekosten möglichst gering halten kann. Am Donnerstag nun haben die Hoffnungen der Opelaner einen herben Dämpfer erhalten. Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Münchener Unternehmensberater Roland Berger als offiziellen Unterhändler für die Verhandlungen mit der amerikanischen Konzernmutter General Motors (GM) bestellt. Für Wolfgang Lesch, den Vorsitzenden der Liberalen Arbeitnehmer Sachsen e.V., eine Farce. „Unsere Mitglieder bekommen schon Magenschmerzen, wenn sie mit ansehen müssen, dass ein Unternehmensberater über die Schicksale tausender Arbeiter entscheiden soll. Und wir alle bekommen kollektiven Schüttelfrost, wenn dieselbe Person parallel ein Sanierungskonzept im Auftrag von GM erarbeiten soll. Was die Beschäftigten an den Standwerken brauchen, ist der Rat eines neutralen Experten, nicht die eines Unternehmenslobbyisten. Damit macht man den Bock zum Gärtner und beschleunigt das Aus für viele Arbeitsplätze“.
Roland Berger war Anfang der Woche von General Motors damit beauftragt worden, ein Sanierungskonzept für Opel zu erarbeiten, welches den Anforderungen der Bundesregierung standhält. „Wenn sich zur ohnehin fehlenden Wirtschaftskompetenz der Regierung jetzt noch Taktlosigkeit und Arroganz mischt, dann wäre es besser, das Trauerspiel der Koalition jetzt zu beenden und Neuwahlen anzusetzen“, so Lesch weiter.
Martin Lebrenz
Pressesprecher
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