Unruhiger DGB-Chef im Abseits
Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) wird im Schulterschluss mit der SPD-Spitzenkandidatin für das Bundespräsidentenamt nicht müde, das Ende des sozialen Friedens in Deutschland zu prophezeien. Das politische Berlin ist entsetzt und selbst Gesine Schwan gibt ihrer SPD mit ihren wiederholten Äußerungen mehr als nur ein Rätsel auf. Der Überbringer der schlechten Nachricht wurde im alten Rom manchmal geköpft – heute in der Öffentlichkeit zerrissen. Die Aufregung allerorten ist jedoch nicht nachvollziehbar. Geht es der Mehrheit der Bevölkerung schlecht, gibt es verständlicherweise Massenproteste. Eine gefestigte Demokratie wie die Unsrige muss so etwas aushalten. Dass sich Proteste hier und dort auch in Gewalt entladen können, ist bedauerlich aber schließlich keine neue Erkenntnis. Man braucht dabei nur in unser Nachbarland Frankreich zu schauen.
Der Oberflächlichkeit der politischen Analyse und der Information in den Medien gehorchend, enden an diesem Punkt allerdings die politischen Wertungen zu den Ausführungen von Herrn Sommer.
Hat er eigentlich nicht mehr gesagt? – Da war doch noch was!
O-Ton Sommer: „Massenentlassungen angesichts der Krise wären eine Kampfansage an die Gewerkschaften und die Belegschaften“. Hinter dieser Aussage steckt die klare Drohung: Entlassungen haben soziale Unruhen zufolge.
Der DGB-Chef zündelt in unverantwortlicher Weise und distanziert sich dabei zugleich selbst von seinen Branchengewerkschaften. Diese wurden zu Recht von der Politik für Ihr verantwortungsvolles Handeln in der Krise gelobt. Haben sie sich doch vielerorts im Namen ihrer Mitglieder darauf geeinigt, tarifvertraglich vereinbarte Gehaltserhöhungen angesichts der Wirtschaftskrise zeitlich auszusetzen, um den Unternehmen nicht die Luft zum Atmen zu nehmen.
Der DGB als Dachorganisation entfernt sich dabei einmal mehr von der Gewerkschafts-Basis. Wem in der Krise außer Panikmache und klassenkämpferischem Geschwätz nichts Anderes einfällt, der isoliert sich – Ja, er macht sich eigentlich überflüssig.
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