Pressemitteilung der Liberalen Arbeitnehmer Sachsen e.V anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Privatfernsehen“ in Deutschland
25 Jahre deutsches Privatfernsehen – 25 Jahre Diktatur des Proletariats?
Am 1. Januar 1984 begann in Deutschland eine neue Medienepoche. Mit der PKS (Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk), später als SAT1 firmierend, ging der erste deutsche private Fernsehsender auf Sendung. In Sachsen schätzten sich jene glücklich, welche Dank Westverwandtschaft oder DM eine Satellitenanlage Ihr Eigen nennen durften und ab 1986 in den Genuss der Satellitenausstrahlung von SAT1 und RTLplus kamen.
Jubiläen sind Gelegenheit Bilanz zu ziehen und diese fällt bezogen auf die Entwicklung des Fernsehens in Deutschland durchaus zwiespältig aus.
Wettbewerb und Konkurrenz beleben bekanntlich das Geschäft. Die Jahre des amateurhaften Beginns waren schnell vorüber und lehrten vor allem den öffentlich-rechtlichen Anstalten von ARD und ZDF das Gefühl, was es heißt im Wettbewerb zu stehen.
Wurden die privaten anfangs verspottet – werden heute viele Programmformate, genannt seien hier „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und „Wer wird Millionär?“ gern und durchaus erfolgreich kopiert. Auch für viele Moderatoren von ARD und ZDF, wie Harald Schmidt und Johannes B. Kerner war die Tätigkeit beim
Privatfernsehen offensichtlich eine gute Visitenkarte. Dem positiven Saldo des Privatfernsehens ist eindeutig seine wirtschaftliche Entwicklung zuzurechnen. Betrugen die Umsätze an Werbeeinnahmen 1984 noch circa 12.Millionen € so liegt dieser heute im Bereich der FreeTV Anbieter bei etwa 3,8 Milliarden € pro Jahr. Unternehmerische Risikobereitschaft machte nach Jahren der Anlaufverluste aus der Branche eine Jobmaschine. Dies hatte allerdings auch seinen Preis. Die Gewinnerwirtschaftung war erst möglich, nachdem die Programminhalte mehr und mehr für die zielgruppenrelevante Werbung konditioniert wurden. Genau diese Programminhalte sind es, welche die Kritiker des Privatfernsehens auf den Plan rufen.
Selbst ein Harald Schmidt spricht heute gern vom Unterschichten- TV, vergisst jedoch geflissentlich, dass er genau dieser Unterschicht sein Aufstieg verdanken hat. Generell gilt, es scheint alles recht zu sein, was Quote bringt. Breite Geschichten der Bevölkerung werden heute mit wenig geistig nahrhaftem vor der Röhre gebunden. Brutalo-Action mit Toten im Minutentakt ruft die Jugendschützer auf den Plan. Die Seelenstripteaseveranstaltungen unendlicher nachmittäglicher Talkshows werden bevölkert von krausen Repräsentanten einer Parallelwelt, für die sich bisher vornehmlich Soziologen und Sozialarbeiter, Ämter und sonstig Besorgte interessiert hatten.
Schöne neue Freiheit – endlich kann über alles offen geredet werden!
Der Politikjournalist Gabor Steingard schreibt in seinem neuen Buch „Weltkrieg um Wohlstand“: „Der neue Prolet ist geistig verwahrlost, sieht rund um die Uhr fern, isst viel und fettig, raucht und trinkt, schimpft, obwohl er ganz gut auskommt mit den raffiniert erstrittenen Staatsgeldern… . Wie toll war dagegen doch das frühere Proletariat. Es besaß ein Klassenbewusstsein, veritable Gegner und oft sogar eine ausgeprägte Kultur, es strebte nach Bildung ja sogar nach gesellschaftspolitischer Theorie“ So lobt Bürger, die gute alte Arbeiterbewegung, da er nun nichts mehr von ihr zu befürchten hat.
Beruhigend – Ein verdienter Dank dem Privatfernsehen!
Schreibe einen Kommentar